Jahr für Jahr unterstützt ‚Women in Exile‘ Flüchtlingsfrauen dabei, individuelle und kollektive Perspektiven zu entwickeln, für ihre Rechte im Asylverfahren zu streiten und sich gegen sexualisierte Gewalt, Diskriminierung und Ausgrenzung zu verteidigen. Das bedeutet Selbstermächtigung für Flüchtlingsfrauen:
- Wir besuchen die Sammelunterkünfte für Asylsuchende in Brandenburg, sprechen mit Frauen in den „Heimen“ und dokumentieren ihre Beschwerden.
- Wir schildern in unserem Newsletter die Lebensbedingungen von Flüchtlingsfrauen in Deutschland.
- Wir informieren auf unserer Homepage über aktuelle flüchtlingspolitische Ereignisse aus feministischer Perspektive und sammeln dort Infomaterial für Flüchtlingsfrauen in vielen Sprachen.
Eines der Highlights im letzten Jahr war die „Flüchtlingsfrauen-Floßtour“, eine schwimmende Demonstration, mit der Women in Exile & Friends‘ im Sommer über Flüsse und Kanäle reiste und rund 40 Städte von Nürnberg bis Berlin besuchte. Flüchtlingsfrauen aus verschiedenen Regionen Deutschlands beteiligten sich und planen nun, wie sie sich vernetzen, um gegen Isolation in ihren Regionen zu kämpfen. Mehr als 30.000 Menschen, die unser Online-Logbuch (http://www.refugee-women-tour.net) besuchten, viel Aufmerksamkeit der Medien und die Vernetzung mit Gruppen, die sich für Flüchtlingsfrauen engagieren, begleiteten diese Aktion.
Weitere Highlights waren die verschiedenen Auszeichnungen unserer Arbeit: der ‚Dreikönigspreis des Diözesanrats der Katholiken im Erzbistum Berlin, der „Clara-Zetkin-Frauenpreis“ der Partei ‚die Linke‘ und der „Taz-Panther-Publikumpreis„.
Das Jahr endete mit Herausforderungen für unsere Arbeit: Neue Gesetze, die Flüchtlinge entrechten, wurden verabschiedet und Teile der deutschen Gesellschaft demonstrieren gegen die Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland.
Auch im Jahr 2015 wird ‚Women in Exile‘ weiterhin gegen Rassismus und Ausgrenzung und für eine gerechte Gesellschaft mit gleichen Rechten für alle kämpfen.
In Brandenburg sehen wir keine Verbesserung unserer Situation -im Gegenteil: Den lokalen Behörden wird von der Landesregierung Geld zur Verfügung gestellt, mit dem sie neue Massenunterkünfte für Asylsuchende im Wald planen können. Immer noch werden wir oft mit der Unterbringung in abgelegenen Unterkünften ausgegrenzt und sind damit rassistischen Angriffen ausgeliefert. Immer noch liegt die Mindestquadratmeterzahl, die Asylsuchenden zugeteilt wird, bei 6qm pro Person. Immer noch wird uns selten die Möglichkeiten gegeben, in privaten Wohnungen zu leben wie andere Menschen auch.
Flüchtlingsfrauen leiden darunter am meisten. Denn normalerweise sind die Frauen diejenigen, die sich verantwortlich fühlen, unter solchen menschenunwürdigen Lebensbedingungen den Alltag für die ganze Familie zu organisieren.
Deshalb erneuern wir unseren Apell „Keine Lager für Frauen! Alle Lager abschaffen!“ und werden am 7. 3. 2015 anlässlich des internationalen Frauentags unseren Protest wieder in der Landeshauptstadt Potsdam auf die Straße tragen.
Helfen Sie uns dabei!
Spendenkonto:
Women in Exile e.V.
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BIC: GENODEM1GLS (GLS Bank)