Presseinformation des Frauenpolitischen Rats Land Brandenburg e.V., 13.11.2014
25. November: Internationaler Gedenktag „NEIN zu Gewalt an Frauen“
Häusliche Gewalt im Land Brandenburg wieder gestiegen
Auch in diesem Jahr wird im Land Brandenburg an vielen Orten die
Fahne von Terre des femmes gehisst, um ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen. Zahlreiche Akteure und Akteurinnen nehmen den Internationalen Gedenktag gegen Gewalt an Frauen zum Anlass, um mit Veranstaltungen und Aktionen auf dieses Thema aufmerksam zu machen.
Der Frauenpolitische Rat Land Brandenburg e.V. weist darauf hin, dass laut Lagebericht des brandenburgischen Landeskriminalamtes im Jahr 2013 im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt 3.843 Straftaten registriert wurden. Das sind 7,4 Prozent mehr als im Vorjahr.
Für Frauen ist die Gefahr, Opfer häuslicher Gewalt zu werden, drei Mal höher als für Männer.
Auch die Zunahme häuslicher Gewalt gegenüber Kindern und Pflegekindern hat im Land Brandenburg mit einer Zunahme von
25,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr eine äußerst negative Entwicklung zu verzeichnen.
Alarmierend ist auch die Situation von Frauen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen. Aus dem Alternativbericht der Allianz der deutschen Frauenorganisationen zum 6. Bericht der Bundesregierung Deutschland geht hervor, dass diese Frauen in hohem Maße von
Gewalt, insbesondere von sexualisierter Gewalt, betroffen sind.
Unzureichend ist auch das Hilfesystem für Flüchtlingsfrauen. Aufgrund der Unterbringung in Sammelunterkünften, in denen es keine geschützten Räume gibt, sind sie in besonderem Maße Gewalt ausgesetzt. Denn das Mittel der „Wegweisung“, mit dem die Polizei Täter häuslicher Gewalt aus dem Umfeld des Opfers verweisen kann,
schützt nicht die in Unterkünften für Asylsuchende lebenden Frauen. Deshalb unterstützt der Frauenpolitische Rat die Forderung von Women in Exile, einer Brandenburger Selbstorganisation von Flüchtlingsfrauen, nach landesweiten Regelungen, die die Landkreise und Gemeinden anweisen, Flüchtlinge in Landkreise und Gemeinden
zu integrieren und in Wohnungen unterzubringen –vor allem Frauen und Kinder!
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