„Die Situation in den Flüchtlingsunterkünften fördert Gewalt an Frauen“

Pressemitteilung von agisra e.V. zur Lage der Flüchtlingsfrauen in Köln
anlässlich des 25.11.2014 „Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“

„Die Situation in den Flüchtlingsunterkünften fördert Gewalt an Frauen. Dies ist nicht zu akzeptieren!“, sagt Frau Shewa Sium von agisra e.V. (Informations- und Beratungsstelle für Migrantinnen und Flüchtlingsfrauen)

Zur Zeit unterstützt agisra e.V. einige Frauen, die in den Flüchtlingswohnheimen in Köln sexuelle Übergriffe erlebt haben. Die Sammelunterbringung in Heimen von vielen unterschiedlichen Menschen mit Flucht- und mehrheitlich Gewalterfahrungen und die Bedingungen vor Ort führen zu Stress, Depressionen und Krankheiten. Besonders Frauen, die Menschenrechtsverletzungen, vor allem sexualisierte Gewalt, im Herkunftsland oder auf der Flucht erlebt haben, haben häufig Ängste, die mit der erlebten Gewalt in Zusammenhang stehen. Schlafstörungen, Schreckhaftigkeit, verminderte Belastbarkeit und Erschöpfung sind häufige Symptome, die verstärkt werden, wenn dieFrauen extremem Stress ausgesetzt sind und sich selbst in ihrem Zimmer nicht sicher fühlen können.
Shewa Sium: „Immer wieder berichten uns Klientinnen, besonders Frauen die allein reisend sind, dass sie selbst und ihre Kinder abends und nachts die Toiletten, die auf den allgemeinen Fluren liegen, nicht aufsuchen, weil sie Angst vor Übergriffen und sexuellen Belästigungen haben. Die Wasch- und Toilettenräume sind zwar getrennt für Männer und Frauen. Es sind jedoch nur die Kabinen abschließbar, die Räume nicht, sodass viele Frauen nicht das Gefühl von Privatsphäre haben. Zudem berichteten sie uns z.B. über Löcher in den Wänden der Duschkabinen.“

Wir fordern von der Stadt Köln dringend andere Unterbringungsmöglichkeiten um diesen Frauen und ihren Kindern Schutz vor Gewalt zu gewährleisten!

Weiterlesen: Pressemitteilung zur Lage der Flüchtlingsfrauen in Köln zum 25.11.2014

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