In unserem Newsletter Nr. 12, genau vor einem Jahr haben wir schon die gynäkologischen Probleme von Flüchtlingsfrauen thematisiert, über die die Frauen auf unseren Treffen berichten. Wir kennen z.B. sehr viele Fälle von Frauen, die Zysten hatten und daraufhin operiert wurden, Frauen mit schweren Blutungen, Myomen…
Leider haben wir in diesem Jahr wieder beobachten müssen, dass viele dieser Probleme bei Flüchtlingsfrauen nicht adäquat behandelt werden. Es werden direkt drastische Maßnahmen wie Operationen durchgeführt und den Frauen nicht die Zeit und die Möglichkeit gegeben sich dafür oder dagegen zu entscheiden, denn oft fehlt die Erklärung/ medizinischen Informationen in der eigenen Sprache.
In einem Fall wurde aufgrund anhaltender starker Blutung von einem Arzt in Brandenburg sogar eine Entnahme der Gebärmutter vorgeschlagen, daraufhin haben wir die Frau zu einer vertrauensvollen Ärztin vom BALANCE Familienzentrum, mit denen wir vernetzt sind, geschickt, sodass sie sich eine weitere Fachmeinung einholen konnte. Und wie geahnt, hat diese zunächst eine andere Behandlungsoption aufgezeigt.
Dieser und viele weitere Fälle zeigen uns, dass es oft andere Möglichkeiten gibt die gynäkologischen Probleme zu behandeln. Deswegen haben wir in diesem Jahr bei mehreren Treffen den Fokus auf Frauen-Gesundheit gesetzt und Referentinnen des Feministischen Frauen Gesundheitszentrum aus Berlin eingeladen, die seit 40 Jahren Frauen zu diesen Themen beraten und Informationen geben.
Wir fanden es wichtig, mehr über unsere Körper zu lernen und uns so zu stärken. In unseren Workshops in in diesem Jahr haben wir die Selbstuntersuchung der Brust praktisch erlernt, sowie über Probleme rund um die Gebärmutter und weitere Krankheiten wie PCO und Endometriose gesprochen und uns ebenso mit dem Thema Fruchtbarkeit beschäftigt.
Beim Thema Zysten, das viele Frauen, die wir kennen betroffen hat bzw. betrifft, wurde uns klar, dass diese oft in Zeiten in denen man viel Stress hat entstehen. Da die Frauen durch das Leben in den Lagern sowie durch das Asylverfahren, Rassismus, etc. viel Stress und Probleme haben, sehen wir hier eine direkte Verbindung und Erklärung warum es so häufig bei Flüchtlingsfrauen auftritt.
Normalerweise wenn mehr Ruhe einkehrt, können die Zysten sich alleine zurückbilden indem sie einfach schrumpfen aber da die Frauen oft lange in dieser Situation leben müssen, werden sie dann oft operiert.
Wir haben auch erfahren, dass ein Myom ein gutartiges Geschwulst ist, aber dass Frauenärztinnen den Frauen über 40 Jahren dann oft die Empfehlung geben, die Gebärmutter rauszunehmen, was nicht notwendig ist. An diesem Beispiel haben wir uns auch über andere Erfahrungen ausgetauscht bei denen unnötige Eingriffe an uns durchgeführt wurden.
Wenn du auch gynäkologische Probleme hast oder unsicher mit der Behandlung deiner Frauen-Ärzt_in bist, wende dich (an uns?) oder am besten direkt an:
Adressen /Telnr.
FFGZ:
Bamberger Str. 51, 10777 Berlin
Tel.: 030 213 95 97
Familienzentrum Balance ?
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