Das dringlichste Problem geflüchteter Frauen ist momentan die Abschiebung. Dieses Thema dominiert all unsere Treffen. 3 von 5 Frauen leben in beständiger Angst, abgeschoben zu werden; entweder in ihre Heimatländer oder in andere europäische Länder (Dublinfälle). Das ist ein Resultat aus den neuen Gesetzen, deren Zielsetzung es war, so viele Flüchtlinge wie möglich abzuschieben. Frauen und Kinder verbringen schlaflose Nächte, weil die die Abschiebung fürchten. Viele Frauen sind depressiv und gestress, Foto: Umbruch Bildarchiv sodass unsere Treffen zu einem Ort wurden, an den sie vor Angst und Stress fliehen können.
Nachdem wir die gefährlichen Routen nach Europa überlebt haben, sind wir hier als Frauen mit sexistischen und rassistischen Grenzen konfrontiert, die uns allen möglichen Vorurteilen aussetzen. Als Flüchtlingsfrauen sehen wir uns während und nach der Flucht mit zahlreichen inneren und äußeren Grenzen konfrontiert. Neu in Deutschland angekommen, fordern wir Asyl und denken, endlich hätten wir die Sicherheit, ein neues Leben aufzubauen; aber das ist nicht der Fall, denn die nächste Sache ist, dass uns mit Abschiebung gedroht wird. Das macht das Leben schwieriger und führt oft zu verzweifelten Maßnahmen, darunter Suizid, wie dieses Beispiel einer jungen Eriträerin in der Nähe von Leipzig zeigt.
Der brandenburgische Innenminister Schröter ist uns bestens bekannt seit seinter Tätigkeit im Kreis Oberhavel. Dort zwang er Flüchtlinge, von (Lebens- und Sachmittel-)Gutscheinen zu leben, bis er das aufgab, um Innenminister zu werden. Uns ist bewusst, dass er gerne in die Geschichte eingehen möchte als der, der mit allen Mitteln die meisten Abschiebungen durchgesetzt hat. Diese Pressemitteilung vom Flüchtlingsrat Brandenburg listet chronologisch all seine repressiven Entscheidungen gegen Flüchtlinge auf.
Herr Schröter ist verantwortlich für die Abschiebung eines jungen Mannes nach Afghanistan im März. Jetzt übt er Druck auf die Kommunen aus, mehr Flüchtlinge nach Afghanistan abzuschieben. Es ist ein Verbrechen, Menschen in ein Kriegsland abzuschieben, in dem so wenig Sicherheit herrscht, dass Deutschland und andere Waffen und Soldat_innen schicken mit dem gescheiterten Vorsatz, dadurch zu “stabilisieren”.
Wir unterstützen die Rücktrittsforderung vom Flüchtlingsrat an Herrn Schröter!!