Im LiZE ZEntrum in Regensburg wurden wir zunächst herzlich willkommen geheißen und nach dem Essen und Entspannung, haben wir gegen 16Uhr den, wie von der Regensburger Gruppe definierten „Lager walk“ / Lager- Rundgang begonnen.
In der Stadt Regensburg gibt es viele Lager, aber fünf davon sind nah beieinander. Zwei davon sind „Ankunfts-“ und „Transitzentren“, die ab dem 1. August 2018 dann in „AnKER“ Zentren umgewandelt werden.
Wir haben unseren Rundgang am BAMF Gebäude gestartet und sind dann lautstark rufend zum nahe gelegensten Lager gegangen, welches Ankunftslager genannt wird und auf dem ehemaligen Militärgelande der Bajuwarenkaserne liegt.
Von außen hielten wir eine kleine Kundgebung ab und manche Flüchtlinge von drinnen haben sich uns angeschlossen und durch die Lautsprecher auch ihren Stress und Ärger über das System, welches sie wie Gefangene hält, heraus gelassen, obwohl ihr einziges Verbrechen ist, dass sie Asyl in Deutschland suchen..
Das nächste Lager auf unserer Route, war das sogenannte Transitzentrum in der Zeißstraße 1, welches wir vor zwei Monaten schon besuchten. Wir trugen Banner, haben angefangen Slogans über unseren Lautsprecher zu rufen und einige Flüchtlinge, auch Kinder kamen zum Tor. Die Erwachsenen hatten Angst raus zu kommen aber die Kinder wollten sich den Weg durch das Tor bahnen, jedoch wurden sie von dem Security Personal zurück gehalten. Im Gegensatz zu den anderen Lagern, wo Bewohner_innen herauskamen, das Mikrofon nahmen und darüber sprachen, was drinnen vor sich geht – z.b. dass Einzelpersonen und Familien mit Kindern, die darin fest gehalten wurden, darauf warten, dass sie in andere europäische Länder oder ihre Herkunftsländer abgeschoben werden sollten- kamen hier nur wenige Personen heraus
Im nächsten Lager (Gemeinschaftsunterkunft Dieselstraße) war die Security uns gegenüber zwar nicht feindselig aber während unserer kurzen Kundgebung kam niemand heraus. Nachdem wir fertig waren und gerade gehen wollten, kamen einige junge afghanische Männer und begannen uns Fragen zu stellen, da sie einige Frauen in Dari/Farsi über die Lautsprecher gehört hatten.
Nach vier Stunden Lager Rundgang, entschieden wir uns zum Abendessen ins LiZe zurück und dann zu unseren Schlafplätzen zu gehen.
Am nachfolgenden Tag sind wir nach Deggendorf zu einem anderen “Transitzentrum” gefahren, welches gerade dazu bereit ist, sein Schild in “Anker” zu verändern.
Unser Ziel war es Frauen zu unserem “ Stop Deportation” Workshop einzuladen, welcher später in den Räumen der evangelischen Kirche statt fand.
Wir haben uns dazu entschieden eine spontane Kundgebung am Eingang des Lagers zu machen. Einige Leute haben es geschafft, nach draußen zu kommen und unseren Liedern und Slogans zuzuhören.
Als wir in den Räumen der evang. Kirche ankamen, fanden wir schon mehr als 20 Frauen, die auf uns warteten. Wir haben direkt den Workshop angefangen, da einige Frauen schon länger warteten und ungeduldig wurden. Nach einigen Minuten, bekam eine Frau, die ihr Kind im Lager zurück gelassen hatte, einen Notfall-Anruf. Ihr Zimmer sei am Brennen und dass ihr Kind von der Polizei mitgenommen wurde. Später wurden wir darüber informiert, dass es ein elektronisches Problem mit einem Kabel gab. Wir sind in Kontakt mit der Gastgebenden Gruppe und sie halten uns zu dem Vorfall auf dem Laufenden.
Die, die weiterhin beim Workshop dabei waren, haben ihn aufgrund der Tips, die wir ihnen gaben, sehr gemocht – z.B. Wo sie Informationen bekommen können, sowie Leute, die sie bei den vielen Problemen, denen sie in dieser kleinen Stadt, wo Rassismus offen ausgeübt wird, gegenüber stehen, unterstützen können.