Einige von uns erleben mehrfachen Rassismus. Entweder wegen der Hautfarbe oder weil wir als Flüchtlinge identifiziert werden, weil wir in Isolation leben oder uns in einer Umgebung aufhalten, in der wir nicht gesehen werden sollen. Das zeigt die Schichten, die Rassismus für uns bedeutet, und wie er von verschiedenem Akteur*innen ausgeht. Es könnte die Polizei sein, von Institutionen, die uns angeblich mit Sozialfürsorge „helfen“ sollten, von Arbeitsplätzen und so weiter. Wir sind es leid, uns über einige dieser Vorfälle zu beschweren oder darüber zu sprechen, denn, mit Sicherheit, sie sind schmerzhaft. Warum?
Es macht keinen Sinn, wenn jemand, der Sie nicht kennt oder mit dem Sie nicht familiär verbunden sind, anfängt, Hass, Missbrauch und manchmal Gewalt über sie auszuschütten. In zwei Fällen, in denen ich meinen Tätern wegen rassistischer Straftaten gegen mich vor Gericht gegenübertreten musste, fragte mich der vorsitzende Richter als erstes, ob ich die Person zufällig kenne oder ob ich mit ihr verwandt bin. Dies ist also einer der Gründe, warum dies auch aus rechtlicher Sicht keinen Sinn ergibt. Rassismus ist so tief verwurzelt, dass rassistische (Mikro-)Aggressionen automatisch kommen und damit die Menschheit behindern. Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, solche rassistischen (Mikro-) Aggressionen verteilen oder davon profitieren: Denken Sie nach und fragen sich, was die Hautfarbe damit zu tun hat. Wir wissen, dass – wie Audre Lorde sagte – unser „Schweigen uns nicht schützen wird“.
Schweigen zu Rassismus und Sexismus ist also keine Option!