Vielleicht dachten die Einen, dass all die internationalen Demonstrationen der „Black Lives Matter-Bewegung“ bei der Polizei zu mehr Rassismus Sensibilität führten. Dem ist nicht so. Ich möchte zwei Vorfälle schildern, die zwei unserer Schwarzen Aktivistinnrn binnen einer Woche und in zwei verschiedenen Bundesländern widerfahren sind. Der erste geschah in Mecklenburg-Vorpommern und der andere in Brandenburg.
Am 10.07. genoss unsere Aktivistin gemeinsam mit ihrer Familie einen Strandspaziergang an der Ostsee. Eine Polizistin ging direkt zu ihnen und fragte nach ihren Ausweispapieren. Glücklicherweise kennen wir als Women in Exile unsere Rechte. Also bat sie die Polizistin, zuerst die Menschen zu kontrollieren, an denen sie vorbei gegangen war und erst dann zu ihnen zurückzukommen. Die Polizistin antwortete darauf, dass sie sogar „Amerikaner*“ kontrollieren. Und natürlich war es ganz klar, welche „Amerikaner“ sie kontrollieren oder meinen.
Die Frau aus unserer Gruppe sagte ihr, sie kenne ihre Rechte. Worauf die Polizistin weg ging. Der zweite Vorfall ereignete sich in Doberlug-Kirchhain am 15.07. während unserer Kundgebung. Die Polizistin, die sehr kooperativ mit der Frau, die die Demonstration angemeldet hatte, gesprochen hatte, wollte die Ausweispapiere der Ordnerinnen sehen. Die Polizistin sah, wie unsere Schwarze Aktivistin ihren Ausweis aus ihrer Brieftasche zog. Aber noch bevor sie einen Blick darauf geworfen hatte, fing sie an, ihr zu sagen, es sei nicht ihr Ausweis. Sie können sich die Verwirrung vorstellen, wenn jemand versucht, Ihnen zu sagen, dass Sie nicht die Person sind, die Sie sind. Die einzige Frage, die im Moment herauskam war: „Was?!?“ Die Polizistin nahm den Ausweis und sagte, ok, Sie seien es, aber sie sähen aus wie ein Mann. Dann gab sie ihn entschuldigend zurück und ging.