Covid-19 ist nicht die einzige Gefahr in den Lagern: Alle Lager Abschaffen!!!

#Combat Covid-19 + Combat Lagers!

#JusticeForRita

07.04.2020 – Erster Jahrestag des Verschwindens unserer Schwester Rita

Wir fordern immer noch „Gerechtigkeit für Rita“!!!

Vor einem Jahr, am 07.04.2019, wurde unsere Schwester Rita als vermisst gemeldet. Ihre Leiche lag nur 200 Meter von ihrem Lager in Hohenleipisch entfernt und dennoch hat die Polizei fast drei Monate gebraucht um sie zu finden. Weitere sechs Monate hat die polizeiliche Ermittlung gedauert, um den Mord an Rita zu bestätigen. Erst dann wurde Ritas Leiche für ihre Beerdigung an ihre Familie übergeben.

Bis heute gibt es keinerlei Informationen, was unserer Schwester zustoß. Rita war erst 32 Jahre alt, hinterließ zwei kleine Kinder und musste die letzten sieben Jahre ihres Lebens in dem Lager in Hohenleipisch verbringen. In dieser Zeit beschwerte sie sich mehrmals bei der Heimleitung über sexuelle Belästigung, jedoch wurden ihre Beschwerden durchgehend ignoriert.

Die Konsequenz der Ignoranz unserer Forderung nach „Abschaffung aller Lager“ lässt sich in der aktuellen Covid-19-Pandemie Zeit besonders gut aufzeigen.

Es gibt zahlreiche selbst-organisierte Proteste von Flüchtlingen, besonders in den überfüllten und beengten Erstaufnahme-Lagern wie Bremen und Halberstadt (Sachsen-Anhalt), die gegen ihre eigene Unterkunft demonstrieren.

Auch viele Organisationen zeigen sich solidarisch, indem sie über soziale und Mainstream- Medien zur Nutzung von alternativen Unterkünfte für Flüchtinge aufrufen.

Weitere Aktivist*innen in ganz Deutschland bringen, trotz des aktuellen Kontaktverbotes, ihre entsetzen über die aktuelle Situation auf unterschiedliche Art und Weise an die Öffentlichkeit: einige hängen Banner an ihre Balkone, andere gehen trotz Pandemie auf Demonstrationen, u.a. mit Fahrrädern und Autos, auf denen die aktuellen Sicherheitsmaßnamen mit 1,5m Mindestabstand, streng eingehalten werden.

Unsere langjährige Kampagne „Keine Lager für Frauen und Kinder! Alle Lager Abschaffen!“, die sich einem der dringendsten Probleme von Flüchtlingsfrauen zuwendet und die Verschränkungen von Rassismus und Sexismus deutlich macht, ist an diesem ersten Jahrestag des Verschwindens unserer Schwester Rita, sowie in Zeiten der Covid-19 Pandemie, brandaktuell.

Angesichts des schockierenden und noch immer ungeklärten Mordes an unsere Schwester Rita, sowie unseren Kämpfen nach Gerechtigkeit, hoffen wir auf Eure Solidarität und Unterstützung. Wir wollen „Rita´s“ Fall zum Symbol des Widerstandes gegen, sowohl die gezwungenen isolierten Unterkünfte von Geflüchteten, als auch gegen die Gewalt an geflüchteten Frauen machen.

Frauen und Kinder, die in Lagern leben müssen sind nicht nur Opfer von diskrimierenden Asylgesetzen (z.B. keine Bewegungsfreiheit, rasisstische Polizeikontrollen, Arbeitsverbot, usw.), sondern auch Opfer von sexueller Belästigung und Gewalt.

Kinder die in Lagern leben, müssen in einer nicht kinderfreundlichen Umgebung aufwachsen. Oft sind die Folgen aus diesen Lebensumständen physische, aber vor allem psychische Gesundheitsprobleme. Einerseits führt die ständige Polizeipräsenz, die die Menschen aus den Lagern gewaltvoll holen, um sie abzuschieben, zu Traumata in ihrer psychisch-sozialen Entwicklung. Andererseits zeigt die Covid-19 Pandemie, welchen Nachteilen und Gefahren die Flüchtlinge in den Lagern, speziell die Kindern, ausgeliefert sind (im Detail siehe Pressemitteilung: https://www.women-in-exile.net/menschenleben-schuetzen-massenunterkuenfte-aufloesen-wohnungen-statt-lager/#more-6341).

Aus diesem Grund fordern wir die Politiker*innen aus Deutschland, Europa und der ganzen Welt dazu auf, während sie mit der Covid-19-Pandemie kämpfen, auch eine Lösung für die problematische Unterkunft in Lagern zu finden, insbesondere jetzt mit der Gefahr des Covid-Virus!

# Kampf gegen Covid-19 + Kampf gegen Flüchtlingslager!

# Gerechtigkeit für Rita

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