Wir, Women in Exile & Friends aus Berlin-Brandenburg, heißen euch alle herzlich willkommen Zu unserem “Brücken Bauen” Festival. Wir begrüßen euch gemeinsam mit unseren Schwestern von “Stimme der Frauen” aus Magdeburg, FLIT Solidarity Africa aus München, “Frauen in Aktion” aus Göttingen , NINA aus Hamburg, Aktivistinnen aus Halle, Nürnberg, Kiel, Mecklenburg Vorpommern, Sachsen-Anhalt und weiteren Flüchtlingsfrauen aus ganz Deutschland. Herzlich Willkommen!
Das Festival wird für die nächsten drei Tage hier auf dem Oranienplatz stattfinden, einem Platz, der für die Geschichte der selbstorganisierten Flüchtlingsbewegung in Deutschland sehr wichtig ist. Wie einige von euch vielleicht wissen, gingen Flüchtlinge 2012, also vor 7 Jahren, zu Fuß von Bayern nach Berlin und bauten genau hier ein Protestcamp auf gegen die Unterdrückung von Geflüchteten in Deutschland.
Wir Women in Exile & Friends und andere selbstorganisierten Gruppen aus Brandenburg haben damals eine große Demo in Potsdam organisisert und den Marsch willkommen zu heißen und gemeinsam nach Berlin zu laufen. Wir waren Teil der Demonstrationen, Treffen und Workshops, die hier statt fanden. organised a big demo in Potsdam to welcome the march and walked together with them to Berlin and we were part of the demonstrations, meetings and workshops in this place. Dadurch wurde der Oranienplatz zum Symbol für den Widerstand gegen Gesetze, die gegen die Menschenrechte sind. Zum Beispiel gegen das Recht auf Bewegungsfreiheit, das Recht auf Wohnen, Bildung und Arbeit. Wir sind stolz ein Teil dessen zu sein. Die feministische Perspektive war damals nicht sehr präsent aber jetzt kommen wir hier hin zurück, um die Situation von Flüchtlingsfrauen* und ihre Kämpfe sichtbar zu machen.
Wir haben uns entschieden ein Festival zu organisieren unter dem Motto: “Brücken Bauen”, weil wir glauben, dass all die gleichen Rechte haben oder haben sollten. Die meisten von uns, die sich selbst als “Flüchtlingsfrauen” identifizieren, fühlen uns nicht als Teil “der feministischen Bewegung”. Das mag sein, weil wir es nicht kennen oder weil wir uns immer fragen, welche Relevant diese westliche “Ismen”-Kultur in unseren alltäglichen Kämpfen hat. Wenn wir einen “Feminismus” aufbauen, muss es ein Feminismus sein, der inklusiv und intersektional ist, ein Feminismus, der allen Frauen* eine Stimme gibt und rassistischen, sexisitischen und diskriminierenden Strukturen ein Ende bereitet.
“Brücken Bauen” haben wir ausgewählt, weil wir um die Kluft zwischen illegalisierten Menschen, Geflüchteten, Migrant*innen und deutschen Staatsbürger*innen wissen. Diese Gräben, die es in der Gesellschaft gibt, schwächen unsere Bewegungen, sei es die Flüchtlingsbewegung, die antirassistische Bewegung oder die feministische. Aber während unseres Festivals werden wir sehen, wie unsere Kämpfe verbunden sind und sehen, wie wir zusammenkommen können, um Rassismus und Sexismus gemeinsam zu bekämpfen.
Eine Aktivistin sagte einmal: “Die Geschichte der Kämpfe von Frauen* für gleiche Rechte gehört nicht einer einzigen Feministin oder Organisation. Sie gehört allen, die sich gemeinsam für Menschenrechte einsetzen.” Daher möchten wir an dieser Stelle allen Flüchtlingsfrauen*, Freund*innen, Unterstützer*innen, Einzelpersonen und Gruppen danken, die seit 2014 bei den bundesweiten Aktionen von Women in Exile mitgemacht haben. Wir sind alle gleich und doch so unterschiedlich.
Wir danken auch allen Unterstützer*innen, die so viel Zeit und Arbeit in die Vorbereitung dieses Festivals gesteckt haben. Wir danken den Übersetzer*innen, denen die Kochen, Kinderbetreuung machen, für die Technik sorgen, Autos fahren und den Nachbar*innen, die uns die nächsten Tage aushalten müssen. Und wir danken allen, die teilnehmen, dass ihr hier seid!
Wir rufen uns alle dazu auf, unvoreingenommen und offen an diesem Festival teilzunehmen und unserer eigenen Vorurteile und Privilegien zu reflektieren. Wir hoffen, ihr habt Spaß bei den verschiedenen Aktivitäten, die ihr im Programm findet.
Herzlich Willkommen, genießt es und passt auf einander auf!