Rede von Women in Exile auf der Demo vor der libyschen Botschaft in Berlin am 25.11.2017

Die europäische Politik immer neue Grenzen gegen Flüchtlinge zu ziehen wurde jetzt auf afrikanische Länder und Führungskräfte ausgeweitet.

Afrikanischen Staatschefs wurde viel Geld dafür versprochen und auch bereits bezahlt, dass sie Flüchtlinge nicht durch ihre Länder nach Europa passieren lassen. Sie sollen dafür alles in ihrer Macht stehende tun um zu verhindern, dass Flüchtlinge nach Europa gelangen. Diese Kooperation macht es für jene, die emigrieren wollen, noch härter.

Besonderns folgenschwere Konsequenzen hat die Kooperation zwischen Libyen und der EU, wo zahlreiche Flüchtende unter menschenunwürdigen Bedingungen untergebracht werden. Sie werden gejagt, gefangen genommen, versklavt und als Sklav_innen verkauft. Das passiert denen, die im Land gejagt oder von Leuten, die für die EU arbeiten, vom Mittelmeer zurückgeholt werden, nachdem sie Schmugglern hohe Summen gezahlt haben.

Die Maghreb-Staaten sind für die europäischen Länder entscheidend, wenn flüchtende Menschen daran gehindert werden sollen, Europa zu betreten. Ihre Kooperation ist sehr wichtig, damit die rassistischen Abkommen wie Valetta und Dublin oder Frontex umgesetzt werden können. Aus diesem Grund gibt die EU viel Geld an afrikanische Staaten, die bereit sind, mit dieser Politik zu kooperieren. Obwohl die EU weiss, dass diese Zusammenarbeit zu Missachtung von Menschenrechten führt, für die sie andere Länder so gerne verurteilen.

Die EU-Politik, den libyschen Behörden dabei zu helfen, Menschen, welche versuchen das Mittelmeer zu überqueren, abzufangen und sie in Gefängnisse zurückzubringen, ist ein Verbrechen.

Frauen und Kinder sind am stärksten von dieser Politik betroffen, wie wir in den aktuellen Berichten aus Libyen gesehen haben. Frauen und Kinder werden nicht nur als Sklav_innen versteigert, sondern auch vergewaltigt, körperlich und sexuell missbraucht.

Wenn wir die Berichte von Frauen, die über ihre Torturen sprechen, sehen, fragen wir uns, warum die internationale Gemeinschaft solange wegschaut, wenn Menschenrechte verletzt werden, bis es einen öffentlichen Aufschrei gibt. Obwohl Europa so tut als ob, sie die Opfer unterstützen , tun sie alles um genau diese Strukturen aufrechtzuerhalten, die sie durch ihre Politik maßgeblich mit schufen.

Wir wollen nicht schweigend zuschauen bei der modernen Form von Sklaverei, bei Vergewaltigungen und anderen Formen sexueller Gewalt.

Wir wollen nicht schweigend zuschauen bei Tausenden von Toten durch die Migrationspolitik, die verhindert, dass verzweifelte und traumatisierte Menschen Europas Ufer erreichen.

Stoppt die neuen und alten Formen kolonialer Gewalt

Stoppt den Kolonialismus! Stoppt Rassismus! Stoppt Abschiebungen!

Es ist bedauernswert, dass afrikanische Länder wie schon so oft in der Geschichte, Partner und Teil dieser Pakte werden. Wie lange werden sie Menschenwürde gegen Geld tauschen wo die Europäer_innen die Profiteure sind? Profite, die durch modernen Kolonialismus, durch Rassismus und sexuelle Diskriminierung erreicht werden. Afrikanische Staatschefs schreiben erneut Geschichte, in der sie für den Tod von Millionen ihrer Staatsbürger_innen verantwortlich sind. Grund dafür: Hab- und Machtgier.

Heute ist ein guter Tag, um unsere Kämpfe zu verbinden und es laut und klar zu sagen !!!

Keine Abschiebungen !!

Kein Mensch ist illegal !!!

Bewegungs- und Aufenthaltsfreiheit

Recht zu kommen, Recht zu gehen, Recht zu bleiben !!

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