Frauen in brandenburgischen Flüchtlingslagern
Eine Dokumentation von Women in Exile and Friends
Im Sommer 2015 haben wir wieder verschiedene Lager in Brandenburg besucht. Wir tauschten Erfahrungen aus und erfuhren von den dringlichsten Problemen, mit denen die Frauen in den Lagern konfrontiert sind. Wir dokumentieren hier, was sie jeden Tag durchmachen, z.B. die Angst vor Abschiebung, fehlende Privatsphäre, mit vielen Menschen geteilte Küchen und Badezimmer und am schwerwiegendsten körperliche und sexuelle Belästigung. Nicht nur mit dem Trauma der Flucht müssen sie leben, sie durchleben auch ein Trauma mitten in Deutschland.
Sie erzählten uns von ihren Erfahrungen in Deutschland: Von alltäglichen rassistischen Bemerkungen auf der Straße und bei Behörden und von der Angst vor Übergriffen. Die Situationen der Frauen sind unterschiedlich, und viele Dinge ändern sich. In jedem Lager finden wir unterschiedliche Geschichten, und dennoch kommen wir immer wieder zum selben Punkt zurück: Keine Lager für Frauen und Kinder – alle Lager abschaffen! Was kann man von einer Gesellschaft erwarten, in der die Politiker_innen nur über „Flüchtlingsproblematik“ reden statt über Rassismus und die Angriffe von Nazis und Pegida? In der nicht erst 2015 sondern die letzten 20 Jahre lang versäumt wurde, gute und langfristige Unterbringungskonzepte zu entwickeln? Überall gibt es diesen Herbst neue Zeltstädte und Containerunterkünfte. Diese haben wir genau so besucht, wie die alten Militärbaracken und kleinere, frisch renovierte Heime. Die Texte in dieser Broschüre sind aus den Gesprächen mit den Frauen in den Lagern und den Berichten der Aktivistinnen vonWomen in Exile & Friends entstanden.
Women in Exile and Friends
Oktober 2015
zum Download hier: