Die strengen Asylgesetze wurden noch weiter verschärft, ungeachtet der Vielen, die täglich beim Versuch nach Europa zu kommen im Mittelmeer sterben. Diejenigen, die das Glück hatten es nach Deutschland zu schaffen, werden isoliert, ausgeschlossen und abgeschoben!
Seit Juni 2015 besuchen wir verschiedene Lager in Brandenburg. Wir tauschen Erfahrungen aus und erfahren von den dringlichsten Problemen, mit denen die Frauen in den Lagern konfrontiert sind. Wir dokumentieren, was sie jeden Tag durchmachen, z.B. die Angst vor Abschiebung, fehlende Privatsphäre, mit vielen Menschen geteilte Küchen und Badezimmer und -am schwerwiegensten- körperliche und sexuelle Belästigung. Nicht nur mit dem Trauma der Flucht müssen sie leben, sie durchleben auch ein Trauma mitten in Deutschland.
Sie sprechen darüber, wie Sprachbarrieren die Kommunikation untereinander sowie mit Autoritäten behindern, und wie der Alltag von täglichen Konflikten durch die beengenden Bedingungen bestimmt wird. Frauen erzählen, wie sie vor männlichen Dolmetschern nicht ihre Krankengeschichten erzählen möchten und sie keine Wahl haben.
Sie erzählen uns von ihren Erfahrungen in Deutschland: Von alltäglichen rassistischen Bemerkungen auf der Straße und bei den Behörden und von der Angst vor Übergriffen. Was kann man von einer Gesellschaft erwarten, in der die Politiker_innen nur über „Flüchtlingsproblematik“ reden statt über den Rassismus, die Angriffe von Nazis und Pegida?
Manche Flüchtlingsfrauen versuchen es sich einfacher zu machen, indem sie die die Umstände vergleichen und uns sagen, es sei immerhin besser, als was sie zuvor hatten oder erlebt haben. Für uns geht es nicht um Vergleiche, es geht darum die Behörden zu ihrer Verantwortung zu ziehen und Lippenbekenntnisse zu beenden. Sich organisierende Gemeinden (Willkommensinitiativen) kümmern sich und tun mehr für die Geflüchteten als die offiziellen Stellen.
Unsere Bustour wird in der ersten September-Woche ein Ende finden. Um dies zu feiern laden wir Euch alle am zweiten September-Wochenende, am 12./13.09., zu unserem Mini-Festival auf der Wagenburg Lohmühle ein.
Wir planen:
14 Uhr Floßfahrt „Keine Lager für Frauen! Alle Lager abschaffen!“ auf der Spree und Berlins Kanälen, kommt gerne mit Booten oder unterstützt uns von den Brücken und vom Ufer aus!!!
16 Uhr – open End Open Stage: Tanz, Poesie und Aufführungen von Frauen mit und ohne Fluchthintergrund, leckeres Essen, Stände und Infos
bundesweite Konferenz für Flüchtlingsfrauen, Freund_innen und Unterstützer_innen