Leipzig: geplante Massenunterkunft beschlossen

Gestern ist die Entscheidung in der Stadratssitzung gefallen: Trotz zahlreicher Proteste und trotz 3000 leerstehender Wohnungen in Leipzig – die Sammelunterkunft in der Torgauer Straße wird ausgebaut.
Bild: Initiativkreis NoHEim Leipzig – Können sich Asylsuchende in dieser Umgebung des Lagers sicher fühlen?
Umgebung des Lagers Torgauer Str. in LeipzigDas Lager wird schon seit den 90er Jahren immer wieder kritisiert: marode, isoliert im Gewerbegebiet liegend, Ungezieferbefall, stacheldrahtumzäunt…
Katharina E., die im letzten Sommer bei unserer Aktionstour dabei war, ist dort aktiv und berichtet:

„Mütter erzählen, dass ihre Kinder wegen der schlechten hygienischen Bedingungen Allergien bekommen haben oder sich wegen der Kakerlaken im Bad so lange nicht auf die Toilette trauen, bis sie wegen Bauchschmerzen zum Arzt müssen. Begünstigt durch die große soziale Anspannung, die entsteht, wenn man mehr als 300 Menschen zwingt, in Wohnblocks in einem Gewerbegebiet zu leben, kommt es sogar zu vermehrten Fällen häuslicher Gewalt. Seit diesem Januar betreibt ‚Human Care GmbH‘ die Sammelunterkunft. Die Firma ist ein all-in-one Paket, also Heimbetreibung, Wachdienst und Sozialbetreuung in einem. Dies trägt nicht gerade dazu bei, dass die einzelnen Mitarbeiter/ innen besonders aufmerksam auf Beschwerden über ihre Kolleg/ innen reagieren.“

Dieses Lager soll nun von 300 auf 500 Unterbringungsplätze ausgebaut werden.

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