die Zusammenhänge zwischen Rassismus, Nationalismus, Sexismus und Hass gegen Homosexuelle

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UGANDA

Rund um die Demonstration für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender (LGBT) am 29. März 2014 gab es viele Diskussionen darum, wie deren Kämpfe um ihre Rechte mit Antirasistischen Kämpfen verbunden sind. Wir veröffentlichen deshalb hier einen Redebeitrag, den wir auf der Demonstration zusammen mit Bruno Watara vom Bündnis gegen Lager gehalten haben:
Wir möchten euch in wenigen Sätzen erzählen, wie wir die Zusammenhänge zwischen Rassismus, Nationalismus, Sexismus und Hass gegen Homosexuelle sehen und warum wir glauben, dass man das alles zusammen bekämpfen muss, wenn man gleiche Rechte für alle will.
No Border! No Nation! so rufen wir auf allen unseren Demonstrationen, weil wir wissen, dass die Grenzen um die EU tödlich sind. Und weil wir wissen, dass das Konzept von Nation oder von Nationalen Interessen der EU-Staaten die Grundlage für diese tödlichen Grenzen ist.
Weltweit definieren Nationen ihre teritorialen Grenzen und setzen sie mit Gewalt durch, mit Kriegen, mit Grenzschutz oder mit Abschiebungen. Hinter all diesen Formen von Gewalt steht die selbe Idee: Die Idee dass ein Nationalstaat bestimmt, wer auf seinem Gebiet lebt. Wir alle wissen, wie absurd diese Idee eigentlich ist und kämpfen darum, dass jeder Mensch selbst entscheiden kann, wo er leben möchte.
Weltweit versuchen Nationen auch, ihre Bevölkerung zu kontrollieren, indem sie Einfluss darauf nehmen wer Kinder bekommt, wieviele Kinder und von wem. Die Formen in denen Bevölkerungspolitik Einfluss auf unser Leben nimmt ist, sind dabei sehr unterschiedlich. Aber sie haben fast weltweit eines gemeinsam: Immer wird Frauen das Recht abgesprochen ganz alleine darüber zu entscheiden, ob sie Kinder bekommen oder nicht. Fast überall mischt sich der Nationalstaat mit Regelungen zu Abtreibung, zu Geburtenkontrolle oder anderen Gesetzen in diese Entscheidung ein.
Und noch etwas ist in der Bevölkerungspolitik von Nationalstaaten fast überall gleich: Als Ideal, um Kinder zu bekommen und groß zu ziehen gilt die heterosexuelle patriarchale Familie. Warum ist das so? Die heterosexuelle patriarchale Familie garantiert die Kontrolle von Männern über die Entscheidungen von Frauen und damit den indirekten Einfluss des Nationalstaates auf ihre Entscheidungen.
Vielleicht denkt ihr jetzt, aber Heterosexualität ist doch normal, das ist doch die Natur der meisten Menschen… Das kann niemand wissen, denn weltweit wird diese angebliche Normalität mit subtiler oder offener Gewalt durchgesetzt: Mit Gewalt gegen Menschen, die nicht hetorosexuell sind. Überall wo ein Staat mit Gesetzen gegen Homosexuelle vorgeht, spricht er eine klare Warnung an alle Menschen aus und sagt: „Niemand hat das Recht sich frei zu entscheiden.“
Vielleicht denken manche von euch jetzt, aber in meiner Kultur, gibt es Homosexualität nicht… Auch das kann niemand wissen, denn es gibt keine Kultur, die nicht durch die Kolonialherschaft und die damit verbundene religiöse Dominanz radikal beinflusst wurde. Wir wissen aber zum Beispiel über die Situation in Afrika eines ganz sicher: Die Wurzeln von Hass gegen Homosexuelle sind nicht irgendeine afrikanischen Kultur, sondern christliche Moralvorstellungen der Kolonialzeit.
Vielleicht denken manche von euch jetzt, aber meine Religion, die christliche, die islamische oder die jüdische Religion sagt dass Homosexualität eine Sünde ist… Ja, jede dieser Religonen ist eng verbunden mit der Idee von einem sogenannten Volk Gottes und damit mit der Idee von Nation. Das liegt an der Geschichte dieser Religionen – Aber egal, ob Bibel, Thora oder Koran in allen Büchern dieser Religionen finden wir auch, dass Gott alle Menschen liebt.
Religion und Kultur werden oft als Argumente benutzt, wenn es darum geht Herrschaft durchzusetzten. Für uns ist klar: Nationalismus, Rassismus, Hass und Gewalt gegen Homosexuelle und Sexismus sind alles verschiedene Formen des einen Herschaftssystems, das uns und allen Menschen die Freiheit nehmen will, über unser Leben selbst zu entscheiden.
Dazu sagen wir „Nein“! Nein zu Nationalismus! Nein zu Rassismus! Nein zu Sexismus! Nein zu Hass gegen Homosexuelle! Jeder Mensch hat das Recht zu leben, wo er will und zu lieben, wen er will.

Freedom of Movement is everybody’s right!
Freedom to love is everybody’s right! We are here and we will fight!

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