Als Flüchtlinge erleben wir tagtäglich Verletzungen unserer Menschenrechte: Wir werden mit der Residenzpflicht schikaniert, mit Gutscheinen erniedrigt, mit Arbeitsverboten und dem Asylbewerberleistungsgesetz entrechtet und die Unterbringung in Lagern verletzt unser Recht auf ein selbstbestimmtes Leben. Dieses Schicksal teilen wir mit allen Asylsuchenden in Deutschland.
Deshalb fordern wir, alle diese diskriminierenden Gesetze abzuschaffen.
Als Frauen sind wir aber auch mit Gewalt gegen Frauen konfrontiert, eine der häufigsten Menschenrechtsverletzungen weltweit.
Dieses Schicksal teilen wir mit vielen Frauen auf der Welt. Aber gleichzeitig erleben wir, dass wir als Flüchtlingsfrauen in Deutschland, durch diese diskriminierenden Gesetze, vor allem auch durch die Unterbringung in Lagern, noch weniger vor Gewalt geschützt sind als andere Frauen.
Deshalb fordern wir in unserer Kampagne, ‚Keine Lager für Frauen, alle Lager abschaffen!‘
Erst vor kurzem musste eine von uns diese Erfahrung machen:
Sie flieht aus Angst vor den gewalttätigen Übergriffen eines Familienmitglieds zunächst zu einer Freundin und versucht dann telefonisch einen Platz in einem Frauenhaus zu bekommen. Nach zahlreichen Telefonaten hat sie endlich Tage später ein Frauenhaus in einem anderen Landkreis gefunden, das Platz für sie hat… . Aber nachdem das zuständige Sozialamt die Finanzierung verweigert, wird sie nicht aufgenommen. Sie „wohnt“ seit mittlerweile mehreren Wochen mal hier mal da bei Freundinnen, weil keines der angefragten Frauenhäuser bereit ist, sie aufzunehmen. Gleichzeitig scheinen die zuständigen Behörden nicht bereit zu sein, den Gewalttäter an einem anderen Ort unterzubringen, so dass sie wieder in ihre „Gemeinschaftsunterkunft“ zurückkehren kann.
Wir nehmen deshalb den Internationalen Tag der Menschenrechte auch zum Anlass auf eine Kampagne „Schwere Wege leicht machen!“ der Frauenhäuser in Deutschland aufmerksam zu machen.
Die Kampagne fordert Parlament und Regierung auf, zu gewährleisten, dass alle von Gewalt betroffenen Frauen – unabhängig von Lebensumständen, Einkommen, Herkunft, Aufenthaltsstatus oder möglicher Behinderung – und ihre Kinder sicher, schnell, unbürokratisch und bedarfsgerecht Schutz und qualifizierte Hilfe in einem Frauenhaus ihrer Wahl erhalten können.
Wir unterstützen diese Kampagne, weil auch wir sagen: Jede Frau hat ein Recht auf Schutz vor Gewalt!
Mehr über die Kampagne „Schwere Wege leicht machen!“ hier:
www.schwerewegeleichtmachen.de
Sie können/ ihr könnt die Kampagne online unterstützen oder Unterschriften von anderen UnterstützerInnen sammeln.
